Blockaden sind ein zutiefst menschliches Phänomen. Fast jeder kennt Situationen, in denen etwas in uns stockt: Wir wissen, was wir tun möchten, doch wir schaffen es nicht. Wir spüren ein Gefühl, aber wir können es nicht ausdrücken. Oder wir stehen mitten in einer wichtigen Lebensentscheidung und drehen uns im Kreis. Blockaden sind unsichtbare Hindernisse, die uns davon abhalten, frei, leicht und authentisch zu leben.
Im Kern sind Blockaden innere Spannungen oder Widerstände. Sie können mental, emotional oder körperlich sein und äußern sich darin, dass wir nicht in Fluss kommen. Oft sind sie Überreste vergangener Erfahrungen, alte Schutzmechanismen oder unbewusste Muster.
Man kann sie vergleichen mit einem Fluss, in dem Steine liegen: Das Wasser sucht sich zwar immer einen Weg, aber es verliert an Klarheit, Geschwindigkeit und Kraft. Je mehr Steine, desto stagnierender wird der Fluss.
Blockaden entstehen nie zufällig. Sie haben meist eine Geschichte und erfüllen eine Funktion – auch wenn sie uns im Hier und Jetzt behindern. Typische Ursachen sind:
• Unverarbeitete Erfahrungen: Traumata, Verluste, Enttäuschungen, Zurückweisungen.
• Ängste: Angst vor Versagen, Ablehnung, Kritik oder vor dem eigenen Erfolg.
• Glaubenssätze: „Ich bin nicht gut genug.“, „Das steht mir nicht zu.“, „Andere sind wichtiger als ich.“
• Überforderung: Wenn wir zu viel von uns erwarten, blockiert oft das System als Selbstschutz.
• Familien- und Gesellschaftsprägungen: Werte, Regeln und Erwartungen, die wir übernommen haben, ohne sie je zu hinterfragen.
Blockaden entstehen also aus einem Zusammenspiel von Erlebnissen, Emotionen und Denkweisen.
Mentale Blockaden
Hierbei geht es um Gedankenmuster, die uns im Kreis führen. Typisch sind: Perfektionismus, Grübeln, Selbstkritik, Entscheidungsunfähigkeit. Das Denken wirkt wie ein Hamsterrad – wir wollen Klarheit, aber stattdessen verstricken wir uns immer tiefer.
Emotionale Blockaden
Hier sind Gefühle wie Wut, Trauer, Angst oder Scham nicht frei spürbar. Sie wurden vielleicht verdrängt, weil sie damals zu überwältigend waren. Doch das Unausgesprochene bleibt im Körper gespeichert – wie ein verschlossener Raum, den wir unbewusst meiden.
Körperliche Blockaden
Der Körper ist Speicher unserer inneren Welt. Anspannung, Schmerzen, Enge in Brust oder Hals, flache Atmung – das alles können Ausdrucksformen innerer Blockaden sein. Manchmal manifestieren sie sich in chronischen Beschwerden oder psychosomatischen Symptomen.
Kreative und spirituelle Blockaden
Künstler, Musiker, Schriftsteller kennen sie: die Leere, wenn nichts mehr fließt. Spirituell Suchende erleben sie, wenn der Zugang zu innerer Ruhe oder Inspiration wie abgeschnitten scheint.
Blockaden wirken subtil, aber deutlich spürbar:
• Wir vermeiden Situationen, die eigentlich wichtig wären.
• Wir wiederholen destruktive Muster in Beziehungen oder im Beruf.
• Wir fühlen uns innerlich schwer oder gefangen.
• Wir sabotieren uns selbst, kurz bevor ein Erfolg möglich wäre.
• Wir suchen Ablenkung (z. B. durch Arbeit, Konsum, Medien), statt innezuhalten.
Manchmal erkennen wir die Blockade erst, wenn wir feststellen, dass wir seit Jahren am gleichen Punkt stehen.
So schmerzhaft sie sein mögen: Blockaden haben immer eine Funktion. Sie schützen uns. Vielleicht waren sie in einer bestimmten Lebensphase sogar lebensnotwendig, um Schmerz, Angst oder Überforderung auszuhalten. Sie sind wie alte Rüstungen, die uns vor Verletzungen bewahren sollten.
Das Problem ist nur: Wir tragen sie weiter, auch wenn die Situation längst vorbei ist. So werden sie zu Gefängnissen.
Es gibt viele Ansätze – keine allgemeingültige Lösung, sondern ein Spektrum an Möglichkeiten:
• Bewusstmachen: Die Blockade erkennen und benennen. Oft ist das schon der erste große Schritt.
• Fühlen statt verdrängen: Gefühle zulassen, auch wenn sie unangenehm sind. Blockaden lösen sich, wenn das, was verdrängt war, Raum bekommt.
• Körperarbeit: Atemübungen, Tanz, Trommeln, Yoga, Massage oder andere Formen, die Spannung im Körper lösen.
• Kreativer Ausdruck: Schreiben, Malen, Musizieren, Singen – alles, was inneres Erleben sichtbar macht.
• Gespräche und Coaching: Ein Gegenüber hilft, Muster zu erkennen und neue Sichtweisen zu entwickeln.
• Systemische Arbeit: Blockaden haben oft auch mit unserem Platz im Familiensystem zu tun. Hier kann eine Aufstellung tiefe Bewegung bringen.
• Meditation und Achtsamkeit: Durch Stille und Präsenz erkennen wir, was in uns wirkt, ohne es sofort zu bewerten.
RhythmFlow-Coaching verbindet alle diese Ansätze.
Blockaden verschwinden selten mit einem einzigen Schritt. Es ist eher ein Prozess – mal sanft, mal kraftvoll. Oft wechseln sich Phasen von Erkenntnis, Loslassen und Neubeginn ab. Dabei ist Geduld wichtig.
Die Haltung „Ich muss die Blockade jetzt sofort wegmachen“ ist kontraproduktiv. Besser ist: Sie anzuschauen, ihren Sinn zu verstehen und ihr zu erlauben, sich zu wandeln.
Wenn eine Blockade sich löst, bleibt oft eine wertvolle Ressource zurück. Aus einer tief empfundenen Angst kann Mut wachsen. Aus Trauer entsteht Mitgefühl. Aus einer jahrelangen Lähmung erwächst Klarheit und neue Kraft.
Blockaden sind damit nicht nur Hindernisse, sondern Tore zu tieferem Wachstum. Sie zeigen uns, wo etwas in uns gesehen, integriert und verwandelt werden will. Wer Blockaden nicht als Feinde, sondern als Wegweiser versteht, entdeckt in ihnen eine Quelle von Erkenntnis, Heilung und Lebendigkeit.
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